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EIN KLECKS,

eine vision

Ich arbeite an bis zu sechs Bildern gleichzeitig. Formate, Techniken spielen bei mir keine große Rolle. Ich verwende serielle Papiervorlagen, wähle aber auch nach Gusto aus; ebenso variiere ich die Mal-Techniken, probiere unorthodox Materialien, die eigentlich zum Malen nicht taugen oder gedacht sind. Eine Vorliebe habe ich für das Grafische, das Zeichnerische. Ein Bild entsteht so: selten, dass ich vorzeichne; zumeist beginne ich mit einem Klecks, einer kleinen Farbgebung, einem Kopf, Körper, Körperteil, einer Intuition, manchmal auch mit einer Vision aus einem meiner Träume. Daraus entwickle ich poco a poco surreale Landschaften, die ganz eigene Geschichten erzählen, den Blick in unbekannte Welten freimachen. Die Bilder fertige ich wahlweise in schwarz-weiß …

LAUNEN

meiner bildbewohner

Natürlich habe ich feste künstlerische Vorbilder. Meret Oppenheim beispielsweise; Zdzisław Beksiński, der polnische Welt-Literat Stanisław Lem inspirieren mich stark. Meine Inspiration hat aber nicht nur einen Ein- sondern auch einen Ausgang: die künstlerischen Vorbilder wechseln wie die Launen meiner Bild-Bewohner, mal begrüße ich sie herzlich, dann weise ich ihnen wieder die Tür. Träume finde ich besonders inspirierend, auch Grenzbereiche der Naturwissenschaften. Bin ich überzeugt, es passe in mein Gesamtkonzept, nutze ich auch Fotos oder Druckvorlagen, die abgewandelt in meine Skizze, mein Bild einfließen. Meine Skizzenbücher sind mir beste Quelle; Nutzen ziehe ich aus Naturstudien.

 

DANKE.

Es ist meine Freundin, die Profi-Fotografin Lea Gryze, die seit vielen Jahren meine Bilder-Welten auf wunderbarste Art und Weise ablichtet, so dass sie auch im digitalen und gedruckten Bereich ihren surrealen Ausdruck nicht verfehlen. Ich danke Lea. Zugleich ein großes Kompliment für ihr Können und ihr künstlerisches Einfühlungsvermögen.

Mirella Pietrzyk

DIVEN

so streitsüchtig ...

… füge manchmal ein wenig Farbe hinzu, oder eben auch mehr. Das hängt vom Thema ab – oder worauf das entstehende Bild pocht, was es mir befiehlt, von mir verlangt. Zum Malen benötige ich einen bestimmten Stimmungszustand, den man nur individuell erfahren, nicht beschreiben kann. Bin ich endlich in diesem Zustand, um Konversation mit meinem Bild zu betreiben lauert die nächste Hürde: unfertige Bilder erweisen sich durchaus als streitsüchtige, rechthaberische Diven. Es kommt vor, dass sie Händel suchen: da gibt es welche, die nicht in einem Zug zu Ende gemalt werden möchten; kleine Päuschen, Nabelschau, sinnieren sind ihnen wichtig. Ich lernte, ihre Willen zu akzeptieren. Frage dann das nächste Unfertige, ob es Lust auf einige neue Pinselstriche hat. Die Launenhaftigkeit der Unfertigen zwingt mich also, an einigen Bildern gleichzeitig zu malen, dass ich sie nur sukzessiv fertig stellen darf. Gilt es doch, die ständig wechselnden, mitunter nervigen Bedürfnisse meiner Schöpfungen brav und widerspruchlos einzumalen.

WELTEN

die mich berühren

Ich gestehe, dass ich in meinen Werken eigene Innere Welten abbilde; nicht ohne die äußere, die ich aufmerksam beobachte, unbeachtet zu lassen. Manches in der „äußeren Welt“ empört mich sehr, oft bin ich überrascht, stark verwundert. Ebenso behaupte ich zu versuchen, meine „inneren Landschaften“ in den Bildern so authentisch und ehrlich wie möglich darzustellen. Welten, die mich berühren, mir aber durchaus auch mal Gänsehaut bereiten können.